BS hat gemeinsam mit der Radiochemie München (RCM) und dem Forschungszentrum Jülich das Ressortforschungsvorhaben zum Strahlenschutz „Studie zu Aktivitäts- und Partikelgrößenverteilung im Nano- und Millimeterbereich in der Fortluft kerntechnischer Anlagen mit und ohne Vollfilterung“ für das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) abgeschlossen. Die Kenntnis der Aktivitätsverteilung als Funktion des aerodynamischen Partikeldurchmessers ist dabei maßgeblich für die Berechnung der Individualdosen für Personen der Bevölkerung als Auswirkung der Ableitung radioaktiver Stoffe aus kerntechnischen Anlagen. Dieser Aspekt wurde vor dem Hintergrund von gegenüber der Betriebsphase veränderten Betriebszuständen beim Rückbau kerntechnischer Anlagen experimentell untersucht (Wegfall des Leistungsbetriebs, Anwendung von Dekontaminations- und Zerlegeverfahren).
Die Verteilung der Partikelmassen und der Aktivitäten auf die jeweiligen Partikelgrößenklassen wurde in der Stilllegungsphase zweier deutscher Kernkraftwerke gemessen.
Die Partikelgrößenverteilung wurde bei aerodynamischen Partikeldurchmessern zwischen wenigen nm und mehr als 10 μm untersucht, jeweils am Aerosolentstehungsort ohne Filterung, in der durch Vorfilterung gereinigten Abluft sowie in der durch Vollfilterung gereinigten Fortluft. Diese Vorgehensweise ermöglichte eine Bewertung der Filterwirkung durch den Vergleich der Partikelkonzentrationen vor und hinter den Filteranlagen.
Die gravimetrischen Messungen ergaben durchweg bimodale Verteilungen der Partikelmassenkonzentration, die bei größeren Partikeldurchmessern mit der Aktivitätskonzentrationsverteilung annähernd übereinstimmte. Dabei stießen die radiologischen Messverfahren bei der Bestimmung der Aktivitätsverteilung bei aerodynamischen Durchmessern unterhalb von 2,5 μm allerdings an ihre Grenzen. Die Messungen belegten durchweg die sehr effektive Filterwirkung der Vollfilterung.
Lesen Sie dazu weitere Details im vom BfS veröffentlichten Forschungsbericht.